; Nils Ferlin. Im Labyrinth des Lebens. Übersetzung: Klaus-Rüdiger Utschick 

Der Prophet

Profeten

“Laterna magica! du Blume dunkler Straßen,
heiß ist mein Blut, und leer sind meine Taschen …
Doch hör, was ein Verlorner dir tut kund,
dein Freund, Herr Adrian, durch meinen Mund.

Ich komme, siehst du, von der Zitadelle,
dein Freund, Herr Adrian, kennt diese Stelle,
dein Freund, Herr Adrian, ist abgewrackt,
trinkt Bier und torkelt im Zigeunertakt.

In der Kaschemme in der Brantegatan
ist Adrian beduselt wie der Satan.
Mein Mädchen, dich hat er mir zugedacht
für eine wundervolle lange Nacht.

Komm, lassen wir die Wonne nicht vermodern,
die Sterne uns als Hochzeitsfackeln lodern!
Der liebe Gott, der seine Kinder liebt,
die Sterne uns zum Zeitvertreibe gibt.

Mit Riesenschleudern wirft er ohne Mühen
die Edelsteine, die im Weltraum glühen – ,
woraus sich seine milde Macht ermißt,
doch sagen andre, daß es ist, wie ’s ist.

Laterna magica! dein Leuchten soll mir taugen,
ich bin ein Spielemann mit leeren Augen,
ein magrer Komiker, verirrter Fant,
ein welkes Blatt an einem Wegesrand . . .

Du lachst so gut, mein Mädchen, auf zum Feste!
Gestatten, Boman heiß ich, meine Beste,
ich bin im Käfig wie auch im Revier
ein froher Narr und kultiviertes Tier.”