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Es war Tanz Samstagnacht

Es war Tanz Samstagnacht, ein Lachen und Lärmen,
und es hallte weithin von den lustigen Schwärmen,
ein Juhu! und ein Hopp! und und ein Hej!
Nils Utterman sah man, den Spielmann und Narren,
wie er saß mit der Pfeife am Weg auf dem Karren,
spielte dudeli! dudeli! dej!

Da war Bolla, das prächtige Takene-Täubchen,
sie ist arm, aber hübsch mit dem reizenden Häubchen
und lustig und geckig und keck.
Da war Kersti, die trotzige, wandernde, wilde,
da war Finnbacka Britta und Kajsa und Tilde
und die stattliche Marja von Bäck.

Da war Petter von Toppsta und Gustaf vom Backen,
das sind Jungs, die verstehn sich aufs Holzen und Hacken
und auf Mädchen im Tanz, holla hü!
Man sah Flaxman vom Torp und Niklas vom Swängen
und Pistol, den Rekruten, im Tanze sich drängen  -
und Kall-Johan von Skräddareby.

Und als hätten sie Wespen in Hosen und Röcken,
so hüpften im Rejland die Gören und Gecken
und klickten und klackten wie toll,
und Rockschöße flatterten, Schürzelein flogen,
und Blondzöpfe schwangen und schwirrten im Bogen,
und die Pfeife, die schallte und scholl.

In dem Dickicht von Birken und Erlen und Hasel
war Geflüster, Getuschel, Gelärm und Gefasel
im schummrigen Schattenrevier,
es war Spiel und Geras’ über Steine und Stöcke,
es rauschten die Zweige und raschelten Röcke
— Wenn du willst, so hast du mich hier!

Es glommen die Sterne, den Platz zu erhellen,
und es lag ihr Schein auf den plätschernden Wellen,
auf dem laubwaldumkränzten See.
Und ein Duft lag schwer auf den blühenden Triften
von den harzigen Zapfen der Föhren und Fichten,
von Sträuchern und Blumen und Klee.

Und ein Fuchs stimmte ein in die lustigen Laute,
und ein Kauz schrie uhu! aus dem Brombeerkraute,
und sie hörten es nicht, was da schrie;
doch uhu! kam vom Getberg das Echo der Schreie
und als Antwort Nils Uttermans Dudelideie!
und ein dudeli di! dudeli!



 Gustaf Fröding, Schilf, Schilf, rausche. Ausgewählte Gedichte
 übersetzt von Klaus-Rüdiger Utschick, ©1999