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Runius schrieb sowohl Gedichte als auch Lieder. Er war besonders dafür bekannt, daß er eine Reihe unterschiedlicher Versmaße verwendete, und ist wohl einer der geschicktesten Reimschmiede der schwedischen Literatur gewesen.
Die Mehrzahl seiner Produktion besteht aus Gelegenheitsgedichten.
Ein Jahr nach Runius Tod kam der erste Teil seiner Gedichtsammlung Dudaim heraus, der Runius’ geistliche Dichtung enthielt. Im folgenden Jahr wurde der 2. Teil mit der Hochzeits- und Grabdichtung herausgegeben. Das Interesse war sehr groß und die Auflage schnell ausverkauft, weshalb man beschloß eine zweite Ausgabe von Runius Werken herauszubringen mit einen 3. Teil, der Gedichte verschiedener Genres enthielt. Diese komplette Ausgabe von Dudaim kam 1733 heraus.
C. J. Lénström nennt in seiner Svenska Poesins Historia (1839) Runius einen Reimer, “der seine Zeit mit den verrücktesten Reimereien belustigte” und “danach strebte, die trivialsten Gedanken in ein Gewand zu kleiden, das von Wortspielen und Figurenspielereien und den albernsten Szenerien glänzt”. Ein anderes Bild zeichnet P. G. Berg in seinem Svensk konversationslexikon (1848), wo es heißt: “Er war ein Volkspoet in des Wortes ursprünglicher Bedeutung, nach dem Geschmack und dem Gemüt seiner Zeit, nicht nach Reimen und Einfällen jagend, sondern eher von ihnen gejagt, um auch dem traurigsten Anlaß eine frohe Seite abzuringen, oft mit unbewußt hervorblitzenden genialen Zügen. Er hätte vermutlich nur glücklichere Umstände gebraucht, einen gepflegteren Geschmack in seiner Umgebung und vielleicht eine längere Lebenszeit, um ein Skalde höherer Ordnung zu werden.”
Aus: https://sv.wikipedia.org/wiki/Johan_Runius (Übersetzung K-R Utschick)