Zu Arendorffs Zeit
war der Himmel noch weit,
waren Sterne noch nahe zu sehn,
hat man herzhaft gelacht,
saß im Loch mal ’ne Nacht,
na, da war nichts Besondres dabei.
Das war herrlich, das war eine Wonne,
ob man wohnte auch mal in ’ner Tonne.
Wenn man hungerte, fror,
und den Mut nicht verlor,
na da war nichts Besondres dabei.
.
2.
Unser Dasein ist hart
ob daheim, ob auf Fahrt,
ob im Krug, ob im Pilsnercafé.
Man sitzt stille im Eck
wie ein farbloser Fleck.
Sehn Sie da was Besondres dabei?
Doch zu Arendorffs Zeit konnt’ man schnaufen
und mit Grafen und Freiherren saufen.
War man dumm mit dem Wort,
gab’s die Quittung sofort.
Na, da war nichts Besondres dabei.
.
3.
Das warn lustige Jahr’,
doch mit naßglattem Haar
Nivellierung bald machte Entré.
Und wir wurden dabei
alle gleich, Ei wie Ei.
Sehn Sie da was Besondres dabei?
Man zahlt Steuern genau auf den Heller,
und ist zahmer, doch nicht or’gineller.
Nun ist platt unser Sein
wie ein Hut unterm Stein.
Na, ich seh nichts Besondres dabei.
.
4.
Ja, man lebt und man kraucht,
seinen Körper verbraucht,
und so liegt man mal da eins-zwei-drei.
Und sie führen dich fort
in ’nem Billigtransport.
Na, da ist nichts Besondres dabei.
Wenn ein Vogel sein Lied wollte schmettern,
wär’s erhebender zwischen den Brettern;
wenn der Pfaff, der dort steht,
sich erspart das Gebet,
na, da ist nichts Besondres dabei.