;
Ode von Carl Michael Bellman und Josef Martin Kraus 1792.
Als Mozart am 5. Dezember 1791 in Wien verstarb, wurde die Nachricht nicht gleich in Stockholm bekannt. Erst nach Neujahr berichtete die Zeitung “Stockholms Posten” von einem Requiem für Mozart in der Prager Nicolai-Kirche, an dem 120 Musiker und Sänger mitwirkten,“… angeführt von der bekannten Sängerin Frau Duscheck und so vortrefflich vorgetragen, daß Mozarts Geist im Elysium sich darüber freuen mußte. Drei Chöre Pauken und Trompeten ließen sich in gedämpftem Ton vernehmen.” (Quelle u. Zitat: StU 11, Komm. S. 73)
Der Bellman-Kenner und Kraus-Enthusiast Leif Oskar Kretz, der die vermutlich umfangreichste private Sammlung von Publikationen der gustavianischen Zeit besaß, zeigte mir diesen Artikel in Stockholms Posten vom 5. Januar 1792, in welchem berichtet wurde, daß die Sängerin Tränen in den Augen gehabt habe. Sie war mit Mozart gut befreundet gewesen. Antonio Rosetti (Anton Rößler) hatte das von ihm selbst komponierte Requiem dirigiert.
Von dem gefühlvollen Artikel ließ sich Bellman zu seiner Ode inspirieren. Er widmete sie dem Stadtarchitekten Erik Palmstedt, in dessen Haus Bellman und die Komponisten Kraus, Wikmansson und Åhlström häufig zu Gast waren.
Hinweis: Text und Noten der Ode sind in Standardupplagan Band 11 zu finden. Der Herausgeber, Bellmanssällskapet, hat zum 275. Geburtstag von Bellman alle 20 Bände ins Netz gestellt: https://samladeverk.bellman.org
Klaus-Rüdiger Utschick
Mozarts död.Ded. till Herr Professor Palmstedt.
Mozart, man din grift upplåter,
Ädla Skugga, till din ähra
Flyg från jordens däld och dimma Början av jan. 1792 |
Mozarts Tod.Herrn Prof. Palmstedt gewidmet.
Mozart, man trägt dich zu Grabe,
Edler Schatten, dir zu Ehren
Flieg vom düstren Nebelgrunde Anfang Januar 1792 Übersetzung: Klaus-Rüdiger Utschick |