; Nils Ferlin. Im Labyrinth des Lebens. Übersetzung: Klaus-Rüdiger Utschick  s

Zugiger Auftrag

Dragande kall

So stehn wir nun alle hier aufgereiht
mit Blumen und Zweigen, im Trauerkleid.
Der Pfarrer ist wie ein gedeckter Tisch
mit Bibelworten und Psalmen frisch.
Ich nehme mich der Verbreitung an;
ich bin, wie ihr wißt, ein Zeitungsmann.

So stehen die Männer und stehen die Fraun,
und still zu den Grüften der Großen schaun,
die Worte des Pfarrers hernieder taun
im Morgengraun
und fallen auf herbstliche Blätter.
Mein Bleistift zittert in klammen Klaun,
und wär’s nicht für Presse und Letter,
und wär nicht der Leserkreis mir lieb,
ich fragte, warum ich hier kletter,
und was durch Morast mich so rastlos trieb
fernab von dem, was Paulus schrieb,
und fern dem himmlischen Retter . . .
Hier muß ich stehen, vergrämt und schief,
berichten in Wind und Wetter:
Nun decken Bretter
Großhändler Borg
dem Dorf zur Sorg,
zu den Vätern gefahren,
relativ jung an Jahren.

Der Referent, der im Regen harrt,
folgt seiner allerletzten Fahrt,
holt sich ’ne Lungeninflammation
und hütet das Bett als kranke Person.
Das kann das Blatt berichten,
andres jedoch mitnichten.